Elternwillen bei der Schulwahl umsetzen

FDP fordert weiterhin, den Elternwillen bei der Schulwahl umzusetzen

Zum Sommer 2024 haben sich deutlich mehr Eltern dafür entschieden, ihr Kind auf dem Heinrich-Heine-Gymnasium anzumelden, als dies erwartet wurde. Um keine Familie abweisen zu müssen, wäre daher eine fünfte Eingangsklasse zum Schuljahresstart erforderlich.

Die Entscheidung, einen zusätzlichen Zug einmalig einzuführen, die sogenannte „Mehrklassenbildung“, trifft die Verwaltung als Schulträger in eigener Verantwortung. Trotz Kenntnis der Anmeldezahlen hat die Verwaltung das Problem ignoriert und drei Tage vor dem Schulausschuss entschieden, dass keine Mehrklasse am HHG eingerichtet wird, ohne mit dem Schulleiter darüber zu sprechen. Bereits im September 2023 hat die Verwaltung entschieden, im Schuljahr 2024/2025 keine Mehrklasse einzurichten. Da das Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen im Februar 2024 stattfindet, konnte die Verwaltung im September vergangenen Jahres die Anmeldezahlen noch gar nicht kennen. Die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt ist daher völlig unverständlich.

Wie die Verwaltung mit dem Anmeldeüberhang umzugehen gedenkt, blieb offen. Eine „Verschiebung“ der überzähligen Schüler an das KHG ist nicht so ohne weiteres möglich, da die beiden Gymnasien ganz unterschiedliche Konzepte haben.

Da die Verwaltungsentscheidung getroffen worden war und die Eltern zeitnah informiert werden sollen, hat die FDP-Fraktion kurzfristig vor der Sitzung entschieden, einen Dringlichkeitsantrag auf die Mehrklassenbildung zu stellen. Mit nur zwei Ja-Stimmen wurde er jedoch abgelehnt. „Noch nie haben uns so viele Anrufe, Mails und persönliche Ansprachen erreicht wie zu dieser Ablehnung unseres Antrages“, sagt Fraktionsvorsitzende Andrea Metz. „Die Eltern bestärken uns, sich für den Schulwunsch einzusetzen.“

„Hier wurde eine Chance vertan, parteiübergreifend, unbürokratisch und vor allem, wie vom Schulleiter erläutert, ohne zusätzliche Kosten, den Eltern und Kindern entgegenzukommen und den Elternwillen umzusetzen“, führt Christiane Jochum, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, weiter aus. „Bei dem in solchen Fällen vorgeschriebenen Losverfahren hätten etwa 30 Kinder, ohne Rücksicht auf Wohnort, Schulformempfehlung und persönliche Bindungen an eine andere Schule verwiesen werden müssen.“ „Der Start an einer neuen Schule ist ein entscheidender Abschnitt“, ergänzt Ratsherr Thomas Sterz. „Umso wichtiger ist es, Freundschaften und gemeinsame Pläne hier nicht zu zerstören.“

Nun haben die Fraktionen, die unseren Antrag abgelehnt haben, eine Sondersitzung angeregt bzw. beantragt (CDU). Wir stehen diesem Antrag offen gegenüber, da für uns das Ziel im Fokus steht, den Familien in der aktuell und zeitlich drängenden Situation zu helfen. Nach Ansicht der FDP müssen jedoch auch andere Dinge im Nachgang geklärt werden. Kommunikationsfehler müssen auf ihre Ursachen geprüft werden und sollten sich nicht wiederholen. Thomas Sterz fordert, dass die gesamte Landschaft der weiterführenden Schulen und die Prognosen zur Zügigkeit untersucht werden. „Welche Gründe haben zu der niedrigen Anmeldezahl an der Gesamtschule geführt und wie kann sich die Gesamtschule künftig innen wie außen deutlich positiver aufstellen?“ fragt Sterz. Der Schulträger, also die Stadt Mettmann, ist hier gefordert, sich kritisch mit den Akteuren auszutauschen und auch die geplanten acht Züge im politischen Raum erneut zu diskutieren.

Die FDP steht weiterhin zu ihrer Position in der Debatte um die Schullandschaft. Wenn andere Fraktionen den Liberalen vorwerfen, aufgrund des Dringlichkeitsantrages hätte nicht genug Zeit zur Beratung bestanden, dann wurden dort die Hausaufgaben nicht richtig gemacht. Das Anmeldeverfahren endete am 16. Februar 2024, die Zahlen standen bis zur Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung am 22. Februar 2024 ohne Zweifel zur Verfügung.